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Mit der Karawane in Tunesien       
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Der erste Morgen im Camp

Aufstehen!
Ein Sonnenstrahl kitzelt die Nasen und der Geruch von Feuer steigt auf. Das dumpfe Klopfgeräusch sagt uns, das frischgebackene Brot ist fertig!
Die Beduinen haben bereits das Feuer geschürt
und uns Tee/Kaffee bereitet.

Trotz traumhaftem Sternenhimmel und meinem Willen im Freien zu nächtigen war diese Nacht für mich unangenehm. Obwohl mit Matte, Schlafsack und dicker Decke ausgerüstet fror ich und habe sehr unruhig geschlafen. Überdies bin ich durch
das leicht abschüssige Gelände oft zur Nachbarin gerollt. Die Schlafsackkapuze hielt den Wind nicht ab der mir ganz ordentlich zusetzte, und die dicke Wolldecke war beim Aufwachen vom Morgentau klatschnass.

So eine Nacht wollte nicht noch einmal erleben und ich nahm mir vor, weitere Nächte im Zelt zu verbringen.

Als nächstes steht die Morgentoilette an. Mit dem "Waschbeutel" und der Wasserflasche unterm Arm suche ich mir eine Düne, mein persönliches Badezimmer. In der Senke kaure ich mich kurz hin. Wenn ich niemanden sehe kann ich davon ausgehen, dass auch ich nicht gesehen werde. Bei "meinem Badezimmer" handelt es sich nicht um die nächste Türe rechts. Manchmal muss man ein bisschen weiter laufen. Die allgegenwärtigen Beobachter, die Dromedare, bleiben ohne Beachtung.
Nun geschieht das Gleiche wie zu Hause. Statt einer Toilettenschüssel gräbt man ein Loch in den Sand, das nach beenden der "Geschäfte" wieder zugeschüttet wird. Es folgt ein Positionswechsel zum Zähneputzen und eine "Dusche" mit Feucht-Tüchern.
Alles was aus Papier oder Flies ist wird in eine Papiertüte gepackt, vor Ort verbrannt und mit Sand zugedeckt.
Manchmal klappt das Verbrennen wegen des Windes nicht. Dann wird die "Mülltüte" mit ins Camp genommen. Hier wird diese entweder nach dem Frühstück oder am separaten Feuer verbrannt.
Nach einer schnellen Toilette geht jeder seinen morgendlichen Tätigkeiten nach: Die eine räumt ihre Tasche ein, andere meditieren in den Dünen, eine weitere schreibt die Träume der Nacht in ihr Tagebuch.




Offensichtlich war es
es nicht nur mir kalt.
Aufwärmübungen unter
sachkundiger Anleitung.
So langsam bekomme ich Frühstückshunger. Frühstück - wie geht das hier?


Bearbeiten des Teiges auf einem weißen Tuch.

Einlegen des Brotteiges in die heiße Asche, und auf die Wirkung der Resthitze warten.




Das Brot ist fertig! Endlich Frühstück!



Dann lockt der Duft von Kaffee und Tee die Hungrigen zu einem ausgiebigen Morgenmahl; eine gute Gelegenheit, über die Erlebnisse der Nacht zu sprechen: Den grandiosen Monduntergang, das Sternschnuppenballett oder den nächtliche Besuch eines Kamels am Schlafplatz.
Es gibt ein wunderbares, soeben der Asche "entstiegenes" Brot, Feigenmarmelade, europäischen Schmelzkäse, Tee und Kaffee.
Kein First-Class-Hotel-Breakfast - aber mindestens genau so köstlich - oder besser?



Die Jüngste der Gruppe!
Zähneputzen nach dem Essen.
Matten, Decken, gepackte Taschen
und Tagesrucksäcke wurden vor dem
Frühstück zum "Rüstplatz" gebracht.








Nachdem nun die letzten Vorbereitungen abgeschlossen, die Kamele beladen, die Trinkflaschen gefüllt
und wir mit Sonnencreme und dem "Chèche" (Turban der Touareg) ausgestattet sind, macht sich die Karawane auf zum ersten ganztägigen Rendezvous mit der schönen Sahara.


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