Martina Mühlberger Martina Mühlbergers Homepage        

- Reiseberichte -      

     • Reiseberichte •       Meissner Porzellan       Krankenpflege       Gemischtes
  Zurück  
   (Seite 7)
Antarktis-'Forschungsreise'              
Seite 8                   
  Weiter  
(Reisen)   


Ushuaia, Argentinien

Donnerstag, 17.01.2013



vorheriges Bild   vorheriges Bild   Einfahrt in den 'Kanal'   nächstes Bild   nächstes Bild

In der Nacht sind wir tatsächlich pünktlich in den Hafen eingelaufen.
   [ das Foto stammt noch von der Ausfahrt ;) ]

Die Aufteilung der Gruppenabfertigung wird bekannt gegeben. Jene, welche noch den Landausflug mit-
nehmen will, darf erst um 9 Uhr von Bord gehen.

Zeit genug für ein Frühstück ohne Hektik.

Nun sind wir also wieder am Startpunk der Reise.
Der Schlußausflug gehört zum  - allerdings Kostenpflichtigen -  Programm dazu und nicht nur unser Triumvirat hat sich dafür angemeldet.
Zusammen mit einem guten Dutzend Abenteurer haben wir immer noch nicht genug.


vorheriges Bild   vorheriges Bild                    Beaglekanal                    

                        Weihnachtsreste           nächstes Bild   nächstes Bild

Das Gepäck haben wir griffbereit für die Lademannschaft in der Lounge deponiert und so verabschieden
wir uns buchstäblich unbeschwert von der Crew - sofern das nicht schon am Vorabend geschah.

Als wir zum letzten Mal von Bord gehen, wartet bereits ein Kleinbus auf uns.
Damit fahren wir nun zum wirklich allerletzten Ausflug unserer Reise.

Unsere nette Ausflugsbegleiterin spricht ein gutes, wenn auch stark akzentuiertes Deutsch.

Während der Fahrt erzählt sie uns Einzelheiten über die Stadt Ushuaia, den Golfplatz, die Feuerlandindianer,
den Nationalpark sowie die neuen Gesetze und deren Wirkungen in der aktuellen Siedlungs- und Industriepolitik
Argentiniens.

Ushuaia, Provinzhauptstadt von "Tierra del Fuego", ist wegen seiner Abgelegenheit, eine der teuersten Städte Argentiniens, denn Warentransporte dorthin sind sehr kostspielig.

Das Klima ist vorwiegend gemäßigt, bei Wintertempera- turen um die minus 10 und Sommers etwa 25 Grad bei
durchgängig sehr hoher Luftfeuchtigkeit.
Die Kleinstadt ist von sehr bescheidenen Siedlungs-
anfängen Ende des 19. Jahrhunderts vor allem durch seine
Ernennung zum Gefängnisstandort gewachsen. Argentinien brauchte einen abgelegenen Ort, wo auch politische Ge-
fangene ‚entsorgt' werden konnten. Das ‚Presidio' genannte Zuchthaus wurde zwischen 1902 und 1920 von Sträflingen erbaut.
Häftlinge vollbrachten auch die mühsame Errichtung einer Schmalspurbahn vom Süden in den Nordosten, durch Wälder, Sümpfe und über gebirgige Andenausläufer. Mit dieser ‚Ferrocarril Austral Fueguino', können bis heute Touristen durch den Nationalpark fahren.
Im ehemaligen Gefängnisbau sind gegenwärtig mehrere Museen beheimatet. Das Museo Presidio hat die Gefängnisgeschichte zum Inhalt, andere die regionale Schifffahrt oder die Geschichte der Antarktis-
expeditionen. Außerdem gibt es das ‚Museum vom Ende der Welt' (Museo del Fin del Mundo).


vorheriges Bild   vorheriges Bild      Kultiviert und Farbig                     

                        Wild und Bunt               nächstes Bild   nächstes Bild


Ushuaias Golfplatz ist stark von ehrgeizigen Spielern frequentiert, die unbedingt den südlichsten Spielkurs der Welt absolvieren wollen; besonders schwierig sei der Parcours aber nicht.


vorheriges Bild   vorheriges Bild      südlichster Golfplatz der Welt         

          Gänse (nicht zum Braten!)           nächstes Bild   nächstes Bild

Der Nationalpark

In den immer feuchten Wäldern findet man essbare, riesige Baumschwämme oder Pilze. Diese wurden von den ersten weißen Siedlern um 1870 "Indianerbrot" genannt. Auf den Märkten könne man diese Pilze nach wie vor für die eigenen Mahlzeiten kaufen. Das Indianerbrot würde allerdings etwas muffig schmecken.
Beinahe zwei Drittel der von Argentinien besessenen Hälfte Feuerlands gehören zum Nationalpark "Tierra del Fuego". Der Aufenthalt dort ist kostenpflichtig.
Genereller Eintrittspreis sind 80$ (12,7 €), je nach Ermäßigung geht er runter bis auf 10$ (1,6 €) für Studenten. Für Menschen über 65 ist der Besuch kostenlos. Auf entsprechende Nachfrage erfahren wir, dass das $ Zeichen eigentlich für Peso steht! Der senkrechte Stich vertritt das P und das S ist im Wort vorhanden. Die US-Amerikaner übernahmen dieses Symbol von den Mexikanern, deren Währung auch Peso heißt.


vorheriges Bild   vorheriges Bild  Nationalpark-Wegweiser  nächstes Bild   nächstes Bild

vorheriges Bild   vorheriges Bild      Totholz im Sumpf                         

Flechten & Moose auf Buchen & Birken    nächstes Bild   nächstes Bild

Mit den Einnahmen wird der Unterhalt von Straßen und Wegen, Gehälter für die Parkwächter und anderem Personal, sowie Erhalt und Aufbau von Gebäuden, Touristischer Infrastruktur und dergleichen mehr realisiert.
Buchen und Birken bilden den vorherrschenden Baumbestand. Die Stämme des Bewuchses sind mit Flechten besetzt; Pilze wuchern aus dem Holz. Moose und unscheinbare Wildblumen bilden mit den übrigen Pflanzen kleine, nicht oder weniger modrige Inseln frischen Grüns unter dem Laubdach.
Zwischen den Waldgebieten liegt offenes, aber tückisches, triefnasses Moor. Hier muss man zwingend auf den angelegten Wegen bleiben.


vorheriges Bild   vorheriges Bild         Wildwasser im Moor                   

             Sumpfblumen am Moorsee       nächstes Bild   nächstes Bild

Unter diesen Mooren liegen größere Erdgasvorkommen. Bis Heute entzünden sich immer wieder Gasblasen während ihres Entdampfens aus dem Boden, was dem Land ehedem seinen Namen einbrachte. Diese Rohstoffe sollen leider bald gefördert werden - mit unabsehbaren Folgen für den Nationalpark.
Zugleich bietet die Regierung Steuernachlässe für Firmen an, sofern sie sich im Süden ansiedeln. Zwar bringe das Arbeit und Prosperität in die Provinz, gehe aber zu Lasten der einheimischen Lebensart. Überall werde
neu gebaut und die Orte wüchsen wild in das Umland hinein.
Das Problem kennen wir doch?!


vorheriges Bild   vorheriges Bild     Am Rande des Nationalparks          

                   Neubaugebiet Ushuaias      nächstes Bild   nächstes Bild

vorheriges Bild   vorheriges Bild      Peripherie von Ushuaia                  

                     Zentrum von Ushuaia      nächstes Bild   nächstes Bild

              Um halbeins endet die Rundfahrt am Flughafen. Unser Gepäck ist bereits verladen.
              Schnell, aber mit leisem Bedauern, sagen wir Adieu zur Kurzzeit-Reisebegleiterin
              und checken ein für den Rückflug via München.
              Ein wenig Horror vor der langen Flugreise habe ich schon, doch ebenso die feste
              Absicht, die meiste Zeit zu verschlafen, was mir dann auch leidlich gelingt.

... Weiter zur Auswahl-Seite nächste Seite


Bildnachweis:
Dieser Reisebericht enthält insgesamt 182 Fotos und Grafiken. Alle Bilder sind von Martina Mühlberger fotografiert,
bis auf die im folgenden Aufgeführten:


Seite 1
Nr. 1 (antarktis-000.jpg) KLETTs Alexander Atlas, 1989
Nr. 2 (antarktis-001.jpg) Grafik unter Verwendung
        der Reiseunterlagen, C.Moldenhauer
Nr. 3 (antarktis-002.jpg) Reiseunterlagen PLANTOURS
Nr. 4 (antarktis-003.jpg) Reiseunterlagen PLANTOURS
Nr. 12 (antarktis-011.jpg) Huberta


Seite 2
Nr. 20 (antarktis-019.jpg) Grafik unter Verwendung
           eines Monitorfotos MS HAMBURG, C.Moldenhauer
Nr. 32 + 33 (GovernmentHouse + JubileeVillas.jpg)
           Prospekt der Falkland Tourism Authority
Nr. 46 (antarktis-043.jpg) Fr. Briel


Seite 3
Nr. 45 (antarktis-000+.jpg) FISCHER WELTALMANACH,
           Pc-Ausgabe 2012
Nr. 46 (antarktis-044-a.jpg) USM WELTGESCHICHTE,
           Pc-Ausgabe 6.0
Nr. 49 (antarktis-046.jpg) Logbuch MS HAMBURG,
           Guido Kleffel
Nr. 54 (antarktis-053.jpg) Fr. Briel
Nr. 59 (antarktis-056.jpg) NEUES GROßES LEXIKON,
           Gruppo Editorale Fabbri, Mailand, 1998


Seite 4
Nr. 62 (antarktis-059.jpg) Grafik unter Verwendung
           der Reiseunterlagen, C.Moldenhauer
Nr. 63 (antarktis-060.jpg) Reiseunterlagen PLANTOURS
Nr. 65 (antarktis-062.jpg) Grafik unter Verwendung
           eines Monitorfotos MS HAMBURG, C.Moldenhauer
Nr. 66 (antarktis-066.jpg) Panorama unter Verwendung
           von 5 Fotos Martina Mühlbergers, C. Moldenhauer
Nr. 89 (antarktis-091.jpg) Logbuch MS HAMBURG, Sven Riedel

Seite 5
Nr.   98 (antarktis-096.jpg) Fr. Briel
Nr. 103 (antarktis-100.jpg) Huberta Schumacher
Nr. 107 (antarktis-104.jpg) Huberta Schumacher
Nr. 109 (antarktis-106.jpg) Huberta Schumacher
Nr. 111 (antarktis-108.jpg) Fr. Briel
Nr. 112 Collage (antarktis-109.jpg) Martina, Huberta
Nr. 113 (antarktis-110.jpg) Grafik unter Verwendung
           eines Monitorfotos MS HAMBURG, C.Moldenhauer


Seite 6
Nr. 122 (antarktis-119.jpg) Huberta Schumacher
Nr. 123 (antarktis-120.jpg) Fr. Briel
Nr. 129 (antarktis-125.jpg) Logbuch MS HAMBURG
Nr. 130 (antarktis-126.jpg) Fr. Briel
Nr. 134 (antarktis-130.jpg) Panorama, Fr.Briel & Internet
Nr. 162 und 163 (antarktis-131.jpg) beide Internet
Nr. 164 (antarktis-133.jpg) Animation, Fr. Briel


Seiten 7 und 8
Kurz nach der stürmischen Landungsversuche auf
Kap Hoorn gab meine Kamera leider "den Geist auf".

Die übrigen Fotos machten also Huberta Schumacher
oder Frau Briel.

[Nr. 136 bis Nr. 149]
(antarktis-134.jpg - antarktis-147.jpg)
Nr. 150 Prospekt "Tierra del Fuego"
Nr. 151 - 159 wieder Schumacher / Briel
Nr. 169 (antarktis-160.jpg) Webcam Ushuaia
Nr. 170 (antarktis-161.jpg) Fr. Briel


Literaturnachweis:
Zur Abfassung dieses Reiseberichts wurden zusätzlich folgende Quellen zu Rate gezogen und gegebenenfalls zitiert:

Logbuch der MS HAMBURG von dieser Fahrt
Reiseunterlagen PLANTOURS
Prospekte von den Falkland-Inseln und Argentinien (Tierra Del Fuego)
Lexikon "Der Neue Herder", Herder Verlag Freiburg, 1949
Kleines Formellexikon, Alfred Arndt, VEB VERLAG TECHNIK, Ausgabe 1965
Alexander Weltatlas, KLETT VERLAG, Ausgabe 1989
Die Entdeckung der Welt, Hermann Schreiber, Drei Ulmen Verlag Sonderausgabe 1990
NEUES GROßES LEXIKON, Gruppo Editorale Fabbri, Mailand, 1998
USM WELTGESCHICHTE, Pc-Ausgabe 6.0 2005 (inklusive dtv-Geschichte, gleiches Jahr)
FISCHER WELTALMANACH, Pc-Ausgabe 2012
sowie
Synonym- / Rechtschreibwörterbücher von Duden, Mackensen und Sellner.