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Indonesien              
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Im Frühjahr 2005 packte uns wieder einmal das Fernweh. Es sollte etwas Besonderes, etwas uns noch nicht Bekanntes, und vor allem - nicht völlig überlaufen von Touristen - sein. Unsere Wahl war eine 22 tägige Studien-Reise auf den Archipel Indonesien. Da 13.677 Inseln in diesem Zeitraum unmöglich zu besichtigen sind, beschränkten wir uns auf Sumatra, Java, Sulawesi und Bali.

Zwischen dem asiatischen Kontinent und Australien erstreckt sich - beiderseits des Äquators - der größte Inselkomplex der Welt. Naturforscher sprechen von einer Region voller Wunder, die Kaufleute der Kolonialzeit von den "Gewürzinseln". Dort finden sich ethnologische Raritäten, abwechslungsreiche Naturschönheiten wie steil aufragende Berge, Dschungellandschaften, Vulkane und Reisterrassen. Die Klimate reichen von 18 bis zu 32 Grad mit 85 % Luftfeuchtigkeit. Das Bergland geht bis zu ca. 2000 mtr. Höhe.
Wir wollten unter anderem die Orang-Utans und den malerischen Toba-See, Toraja-Land und die berühmten Tau-Tau-Figuren sehen. Einen Sonnenaufgang am Mount Bromo erleben, auf der Insel Bali Bekanntschaft mit den Göttern machen und auf den Spuren vergangener Hochkulturen durch die gigantischen Tempelanlagen von Borobudur und Prambanan stöbern - ein UNESCO Weltkulturerbe.


                     Die Gewürzinseln        nächstes Bild    nächstes Bild
Am 19. März, pünktlich 12:00 h war take off.
Eine viertel Stunde später standen wir ca. 10m vor dem Absperrzaun zu einer Autobahn und waren von Feuerwehrleuten umringt. Der Kapitän der Singapur-Airlines teilte uns mit, dass der Jumbo über einen Gegenstand auf der Rollbahn gefahren sei und Brocken davon ins Triebwerk geschleudert worden wären. Nach aufwendiger Kühlung des Fahrwerkes rollte unser Flugzeug zum Flughafen zurück, wir wurden "aus-geladen" und ins Sheraton "verladen". Hier wurde nun alle 3 Stunden eine Krisensitzung für alle Passagiere mit Essen und Trinken einberufen. Endlich stand die Startzeit der reparierten Maschine fest : 0:30 h.

So kamen wir mit beinahe einem Tag Verspätung in Singapur an. Das Flugzeug, dass uns nach Medan auf Sumatra bringen sollte, hatte natürlich nicht auf uns gewartet.
Also erneute Unterbringung in einem Hotel auf Kosten der Singapur-Airlines. In diesem Hotel erhielten die Gruppenmitglieder unterschiedlichste Auskünfte, über die Abfahrtszeit des Hotelbusses zum Flughafen.

Deshalb passierte es, dass drei Gruppenmitglieder überstürzt mit einem zeitigeren Hotelbus fuhren und viel zu früh auf dem Flughafen in Singapur saßen. Wir aber frühstückten in aller Ruhe und wunderten uns wo die anderen blieben. Nach einigem Chaos wegen unseren Rückfragen an der Rezeption, konnten wir mit einer anderen Reisegruppe zum Flughafen fahren. Dort saßen die hungrigen Frühaufsteher.

In Medan angekommen, erwartete uns der örtliche Reiseleiter. Kein Mensch hatte ihn informiert, dass unser Flug ca. einen Tag Verspätung habe. Der junge Mann - zwischenzeitlich 24 Std. auf den Beinen - war bei jeder Ankunft eines Fluges aus Singapur auf dem Flughafen. Und das, obwohl wir den deutschen Reise-veranstalter bereits in Frankfurt über die Verspätung in Kenntnis gesetzt hatten.
Gleich zu Beginn stand ein Highlight. Der Besuch eines Rehabilitationszentrum für Orang-Utans. Im tropischen Urwald, Teil des Mount Leuser Nationalparks, wurde ein Schutzgebiet für die vom Aussterben bedrohten Orang-Utans eingerichtet. Verwaiste und verletzte Tiere solten hier angeblich gepflegt und langsam wieder an das Leben in freier Wildbahn gewöhnt werden.

Nach 6 Stunden Fahrzeit, auf kurvenreichen Straßen mit Schlaglöchern vom Feinsten, erreichten wir dieses Highlight. Es war schon vor drei Jahren, bei einem Hochwasser weggespült worden. Als Einziges war eine nette Kneipe übrig, die direkt am Eingang zum tropischen Urwald stand. Statt Orang-Utans gab es jede Menge Katzen und junge, männliche Einheimische.

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Unser Reiseleiter bot uns nun eine Tour mit einem zufällig vorbeigekommenen Wildhüter an. Dieser wüsste genau wo die "Waldmenschen" zu sehen seien. Kosten: 10 € pro Nase.
Was wollten wir machen? Alle fünf gingen wir mit, und stiegen in den Regenwald auf. Die jungen männlichen Einheimischen halfen mir, da ich wieder einmal mit Luft knapp war, den rutschigen und ziemlich steilen Aufstieg zu meistern.
Wir sahen auch einen weiblichen Orang-Utan mit Kind, fütterten sie und fassten sie an. Ganz langsam, ohne Hektik und Angst, fast elegant in seinen Bewegungen, holte sich das Tier die Bananen, die eigenartiger Weise parat waren.
Amüsante, kleine, durchschaubare Spitzbübereien!

Im strömenden Regen erfolgte der Abstieg, auch hier hatte ich meine Helfer. Und nun 6 Stunden Fahrt zum nächsten Bett !!! Sehr spät erreichten wir unser Hotel. Gott sei dank war die Belegschaft noch da.
Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier.