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- Kurz- und Städtereisen -          

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Besuch im Puppenhausmuseum Basel ...                     

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Seit meiner Kindheit interessiere ich mich für alles was mit Puppen zu tun hat.
Daher besuchte ich schon viele Puppenmuseen und Ausstellungen, klappere bis heute die Flohmärkte ab um schöne Puppen zu finden, kurz, das Thema taucht in schöner Regelmäßigkeit als 'Punkt von Interesse' auf.
Durch meine Reisen zu Stätten des Brauchtums war mir auch das 'Puppenhausmuseum Basel' ein Begriff.
Als ich erfuhr das dort eine Sonderausstellung 'Das Bernsteinzimmer en miniature' gezeigt würde war natürlich gar kein halten mehr.
Also auf nach Basel; ein Tagesausflug.
Mein Begleiter hatte die Aufgabe diesen Ausflug zu dokumentieren. Leider konnten wir nicht allzulange Fotografieren, denn wie in vielen Museen üblich herrschte auch in Basel Fotografieverbot.
Für mich fast unverständlich. Denn obwohl ich verstehe, dass man mit dem Verkauf von Bildern ein zusätzliches Geschäft machen will, werde ich nie dahinterkommen, wieso man die Begeisterung seiner Besucher so strikt dämpft, um sie dann doch wieder auszunutzen.
Wie auch immer, ein paar Bilder sind's doch geworden, und den Baseler Museumsbetreibern möchte ich hier sagen: "Seid net böse, sondern freut euch über die kostenlose Reklame."
Denn eines will ich hier auch unmissverständlich sagen: "Besucht dieses einmalig schöne Museum".

Doch nun zum
Bernsteinzimmer, dem unmittelbaren Anlass für diese Reise.

  Dieses Mini-Bernsteinzimmer wurde in zehn-
  jähriger, akribischer Arbeit, von Uwe Haber-
  mann aus echtem Bernstein nachgebaut.
  Die Miniatur im Maßstab 1:12 entstand nach
  dem einzigen Farbfoto des Originals aus über
  viereinhalb Kilogramm Bernstein.

               

Die 4 Eckmosaiken in den oberen Zimmerecken und das Deckengemälde bestehen aus Farbfotos, aber
der Fußboden mit seinen Intarsien (Einlegearbeiten aus andersfarbigen Hölzern), die Kandelaber (mehr-armige Kerzenleuchter), und der Bernsteinsockel mit dem eingeschnitzten Wappen des preusischen Königs sind alle aus dem jeweiligen Material in mühevoller Arbeit nachgebaut.


       

Das Original war ein Geschenk von Friedrich Wilhelm I. an Zar Peter I. im Jahre 1716.
Damals waren solch wertvolle Geschenke üblich, und außerdem wurde durch die Weggabe des teuren Objektes die Staatskasse Preussens entlastet. Da aber der im Winterpalast St. Petersburgs vorgesehene Raum größer als die Einzelteile war, wurden in Russland zusätzliche Spiegelpilaster angefertigt, die mit Rocaille-Elementen aufgelockert waren.

Im zweiten Weltkrieg wurde das Bernsteinzimmer 1941 komplett nach Königsberg ausgelagert, wo es dann 1945 spurlos verschwand.
1979 beschloß man in Russland dieses Kultur- erbe nach den vorhandenen Schwarzweiß- Fotos zu rekonstruieren. Diese schwierigen Arbeiten wurden der Öffentlichkeit in vielen Details zugänglich gemacht. Bei einem Besuch 1993 in St. Petersburg besichtigte auch ein Zimmermann von der Insel Föhr den Fortgang
der Rekonstruktion  -  Uwe Habermann, fortan
von der Idee besessen, seine eigene Miniatur-Rekonstruktion zu versuchen. Von 1993 bis zum Jahr 2000 erlernte er die Bearbeitung des wertvollen Rohmaterials, und begann unter Beratung der Stuttgarter Bernstein Manufaktur seine Arbeiten. Als dann endlich erste, aussagekräftige Farbfotos der
St. Petersburger Rekonstruktion zugänglich wurden, stand der Vollendung der Miniatur nichts mehr im Wege.


Bis zum 17. Oktober 2006 läßt sich nun in Basel das 'Bernsteinzimmer en miniature' besichtigen.
             

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