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Theater-Engagement
2. Kapitel: Das PiPaPo
Im Jahr 1995 kehrte ich auf die Bühne zurück.

Wie schon beim ersten Kapitel meiner Theater- arbeit, war ich von meinem langjährigen Freund darauf angesprochen worden, ob ich nicht Lust hätte mich (wieder) im Theater zu engagieren.
Er war beauftragt worden, Mitspieler für das
neue Kindertheater zu finden.

Nach beinahe fünfjähriger Pause musste man mich nicht lange bitten.
Zwar war zunächst ein 'Casting' zu absolvieren, aber dass sollte keine Hürde sein - dachte ich.

Nach einer Stunde des Improvisierens und Erfüllens verschiedener Regievorgaben fragte mich die Regisseurin ob ich auch richtig brüllen könne. Also simulierte ich einen Wutanfall, ein streitsüchtiges Selbstgespräch und einige Angstschreie.
Geschafft!

Ich bekam die Rolle des großen und bösen Zauberers Petrosilius Zwackelmann im "Räuber Hotzenplotz", und war damit atypisch besetzt. Es folgten:
Mama Wutz in "Urmel aus dem Eis",
König Kalle in "kleiner König Kalle Wirsch",
Markt-Händler | Sultan Selim al Chasid | Hexe Ahavazi in "Die Abenteur des kleinen Muck",
Seemann Lars | Meeresherrscher Poseidon | Chefkoch in "Serafina, die kleine Seejungfrau",
Zirkusdirektor Carolus Diabolicus | Hühnerdieb | Tischler Gepetto | Wächter Mork in "Pinocchio".

Zusätzlich zu meinen darstellerischen Einsätzen baute ich von Anfang an an der Bühne mit, entwarf Teile der Bühnenbilder und half unserem Techniker beim Programmieren des Lichtstellpultes.
Für "Urmel aus dem Eis" baute ich den Felsen und malte den Hintergrund. Beim "Kalle Wirsch" konzipierte ich unter anderem den Hintergrund einer 'leuchtenden' Höhle und programmierte mit unserem Techniker eine anderthalbminütige Lichtsequenz in zehntel-Sekunden-Schritten. Für den "Muck" beteiligte ich mich am Schneidern der Kostüme, baute und konzipierte einen Garten, der einfach 'hingeworfen' werden konnte. Bei "Serafina" schreinerte und bemalte ich die Absteller für die linke und rechte 'Gasse', bastelte Requisiten (wie den Dreizack) und half wieder bei den Kostümen. Im "Pinocchio" schließlich konnte ich Originalkleidung und Handwerkszeug aus meinem ersten Beruf beisteuern, besorgte O-Töne von der Holz- Bearbeitung mit der Hand, und bestand darauf ein Lied a capella zu singen. Außerdem beteiligte ich mich an der "Italisierung" des Textes.
Mama mia!

Mit und vor der "Serafina" waren größere Veränderungen im Ensemble einher gegangen. Zunächst hatte ein frisch gecastetes Ensemble im Schauspiel die Stückauswahl rundheraus abgelehnt. Die Regisseurin warf hin und holte eine weitere Theaterfremde ins Boot. Das Ergebnis (bei dem ich das Bühnenbild baute) hieß "Ein Mords-Sonntag", und war nur mäßig erfolgreich. Danach entschlossen wir uns, es doch wieder mit den 'alten Hasen' zu versuchen. Für "Freunde in der Not" wurden alle namhaften Mitspieler aufgeboten. Aus dem Mordssonntag- Ensemble war nur eine Mitspielerin dem PiPaPo treu geblieben, und ein Neuling wurde mit der Schlüsselrolle betraut. Diese Konstellation überzeugte das Publikum nicht.
Ohne das sehr erfolgreiche Kindertheater hätten wir vor dem Aus gestanden. Nach dem "Pinocchio" gab es nun auch Wechsel im Vorstand. Es wurde schwieriger, der Ensemblezusammenhalt bröckelte. Auch jetzt gab es viel verholene Kritik an Regie und Theaterführung.
Um Luft in die Planung und Konzipierung neuer Stücke zu bekommen, entschlossen wir uns, im Kindertheater eine Wiederaufnahme zu bringen: "Urmel". Auch diese Inszenierung wurde ein voller Erfolg. Das teilweise neue Ensemble harmonierte, und im Schauspiel hatte die Entlastung der Regie zu einer überzeugenden Inszenierung geführt: den "Sonny Boys".
So gut war schon länger kein Stück mehr gelaufen, zur Xten Verlängerung mussten wir sogar umbesetzen, weil drei der Mitspieler nicht mehr zur Verfügung stehen konnten. Sogar mit dem gegenüberliegenden Eiscafé kooperierten wir: der Pächter kreierte ein 'Sonny-Boys-Eis', und wir legten die Eiskarte des Cafés aus.
Doch der Vorstand 'spaltete' sich; die Spannungen nahmen damit aber leider nicht ab.

In der Saison 2001/2002 spielte ich erstmals in zwei Produktionen:
"Der nackte Wahnsinn" (Frederick Fellowes) und "Die Kristallprinzessin" (Kalumo, der Ausserirdische) standen auf dem Spielplan.
Obwohl sich diese Saison sehr gut anließ (selbst die "Sonny Boys" liefen noch weiter) 'knarrte es gewaltig im Gebälk'. Im Vorstand gab es Animositäten, Krisengespräche waren an der Tagesordnung, und zu allem Überfluß punktete das neue Kinderstück nicht beim Publikum. Das Konzept, ein Stück in zwei Teilen zu bringen ging nicht auf. Mit "Die Rettung der Kristallprinzessin" die ebenso schlecht angenommen wurde, kulminierten Verärgerungen und Kritik. Und in der Vollversammmlung hieß es nun: Eigentlich sind wir Bankrott. Als dann auch noch Pläne auftauchten, das Ensemble als Tourneetheater weiter zu führen und den Namen zu schützen (siehe Kapitel 1), war klar, das wir selbst etwas unternehmen mussten.


Die nächste große Krise war da, und die Lösung überraschend.